Krise als Entwicklungschance

2.1 Entwicklungs-, Anforderungs- und Reifungskrise

Bei Entwicklungskrisen oder auch Reifungskrisen handelt es sich um auftretende Probleme aufgrund des fortschreitenden Alters oder körperlicher Reifung, wie die Pubertätskrise oder die Alterskrise.
Bei Anforderungskrisen spüren wir eine Anforderung der Umwelt an uns, der wir uns nicht gewachsen fühlen. Diese Anforderungen müssen aber gar nicht wirklich von Außen sein, sondern sind oft Gefühle in uns, wenn wir zu hohe Ansprüche an uns stellen und innere Erwartungen an uns haben, die wir dann auf unsere Umwelt projizieren. Anlässe für diese Art von Krisen können zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Umzüge, Pensionierung oder Leistungsdruck in der Schule sein.
Die Verlustkrisen entstehen nicht nur durch Verluste im Alltag wie Tod oder Trennung, sondern auch durch Krankheit, was als Verlust der Gesundheit erlebt wird, Alter, als Verlust der Agilität und des Jungseins oder andere körperliche Veränderungen, zum Beispiel in der Pubertät.
Die drei Formen der Krise sind schwer zu trennen, weil sie eng zusammen hängen: Reifungskrisen werden zum Beispiel oft als Anforderungskrisen erlebt, da man einen wichtigen Entwicklungsschritt noch nicht gemacht hat und sich deswegen nicht in der Lage fühlt, die Anforderungen der Umwelt zu bewältigen.