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2.4 Trauerkrise
Der Auslöser dieser Form von Krise ist ein Verlust jeglicher Art. Der Tod eines Nahestehenden, Trennung eines Partners, Ablösung von den Eltern (für beide Seiten), Entlassung, Pensionierung können als existenzbedrohende Verluste wahrgenommen werden. Bei schweren Verlusten fällt plötzlich ein wichtiger Teil unseres Lebens weg, den wir in unser Identitätserleben integriert haben und der für unsere Lebensweise eine bestimmte Funktion hatte, die es nun zu ersetzen gilt (Substitutionstherapie). Besonders bei Verlusten von Personen, egal ob durch Tod oder Trennung, ist es für den Therapeuten manchmal schwierig, eine Beziehung zu dem Betroffenen aufzubauen, da einige Trauernde niemanden an sich heran lassen wollen, um einer Enttäuschung durch eine weitere gebrochene Bindung zu entgehen. Andere Menschen reagieren auf Verluste mit einem starken Bedürfnis nach Kontakt und Gesprächen mit ihren Mitmenschen und danach, ihre Trauer zum Ausdruck bringen zu können. Es ist wichtig, den Trauerprozess bewusst zu erleben und nicht zu verdrängen, da die Krisen sonst psychosomatisch werden können. Bei Verlagerung der Verlustkrise auf psychosomatischer Ebene, bleibt der wirkliche Auslöser der Krise verdeckt.
Oft werden die Krisen von Träumen begleitet, die eine wichtige Rolle für die Verarbeitung der Trauer spielen.
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